Berufsverbot für Rechtsanwältin

Ein Teheraner Gericht hat ein dreijähriges Berufsverbot für die Rechtsanwältin Nasrin Sotudeh erlassen. Das teilte der Ehemann der Menschenrechtsaktivistin, Reza Khandan, am Sonntag auf seiner Facebook-Seite mit. Zudem habe der Direktor des Gerichtsamtes, Maed Wossoughi, Sotudeh bereits vor dem Urteil aufgefordert, ihre Anwaltslizenz abzugeben. Das Urteil folgt der Forderung der Teheraner Staatsanwaltschaft. Es sei das erste Mal, dass gegen eine zuvor aus politischen Gründen inhaftierte Rechtsanwältin ein Berufsverbot verhängt werde, so Khandan.

Die Menschenrechtsaktivistin Sotudeh war im Jahre 2010 verhaftet und später wegen des Vorwurfs von „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ sowie ihrer Mitgliedschaft im iranischen Zentrum zum Schutz der Menschenrechte zu sechs Jahren Haft und elf Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Im September 2013 wurde sie aus der Haft entlassen. Im August 2014 hob ein Gericht das Berufsverbot auf.

Sotudeh selbst sagte in einem Interview mit dem persischsprachigen Sender BBC Farsi, sie werde keinen Widerspruch gegen das erneute Berufsverbot einlegen. Das bedeute aber nicht, dass sie ihre zivilgesellschaftlichen Aktivitäten aufgeben werde.

(fh)