Ayatollah spricht den Baha’i Bürgerrechte ab

Baha’i dürften im Iran keine Bürgerrechte genießen, so der einflussreiche iranische Ayatollah Moussavi Bojnourdi. Sie seien „Feinde des Islam“.

„Wir sagen nicht, dass Baha’i-AnhängerInnen im Iran kein Recht auf Bildung haben. Sie haben hier gar keine Bürgerrechte.“ Das sagte der einflussreiche iranische Geistliche Ayatollah Moussavi Bojnourdi im Gespräch mit Nachrichtenagentur FARS, die der Revolutionsgarde nahesteht. „Christen, Juden und Zoroastrier genießen Bürgerrechte, weil sie semitischen Religionen angehören“, führte der Ayatollah weiter.

Es ist ein Novum, dass ein hoher Geistlicher in der Islamischen Republik die altiranische Religion des Zoroastrismus offiziell als semitische Religion bezeichnet.

Der Iran ist das Ursprungsland des Baha’i-Glaubens, der Mitte des 19. Jahrhunderts gestiftet wurde. Nach Informationen der deutschen Baha’i-Gemeinde hat die Religion weltweit etwa sechs Millionen AnhängerInnen. In der Islamischen Republik bilden die Baha’i mit etwa 300.000 Mitgliedern die größte religiöse Minderheit. Sie sind starker staatlicher Verfolgung ausgesetzt. (fp)

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