Aufruf zum Protest am 1. Mai

„Warum muss der iranische Arbeiter leiden?“ Diese Frage stellte Hassan Habibi, Vorsitzender des Verbandes islamischer Arbeiterräte in Teheran, auf einer Sitzung in der iranischen Hauptstadt und forderte den Widerstand der ArbeiterInnen.

Habibi kritisierte in seiner Rede den aktuellen Monatslohn der Arbeiter von umgerechnet 200 bis 300 Euro: „Welcher Arbeiter kann seine Familie von diesem Gehalt ernähren? Das ist eine Beleidigung der Intelligenz der iranischen Arbeiter“, so Habibi.

Er warf der Regierung, dem Parlament, dem Wächterrat und anderen Organen der Islamischen Republik vor, den ArbeiterInnen in den Rücken gefallen zu sein und ihnen „nicht einmal das Recht zum Protest“ zu gewähren: „Wir sollten uns nicht weiterhin entrechten lassen“, rief der Arbeiteraktivist. Der internationale Tag der Arbeiter am 1. Mai sei die beste Gelegenheit für iranische ArbeiterInnen, ihren Protest zu demonstrieren, „so wie es die amerikanischen Arbeiter im Mai 1866 getan haben“, forderte der Vorsitzende des Verbandes islamischer Arbeiterräte in Teheran.♦

(fp)

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