Arbeitsunfälle empören Gewerkschaftler

Der iranische Bauarbeiterverband hat dem iranischen Ministerium für Verkehr und Stadtentwicklung sowie dem Innenministerium „Nachlässigkeit“ vorgeworfen. Das meldete die Nachrichtenagentur ILNA am Donnerstag. Hintergrund der Vorwürfe ist der Tod von acht Bauarbeitern in der Stadt Isfahan. Der Arbeitsunfall ereignete sich, als das Seil eines Lastenaufzugs, mit dem die Arbeiter Baumaterial transportierten, riss. Der Verband forderte die Politiker auf, eine bessere Arbeitsversicherung für die rund zwei Millionen iranischen Bauarbeiter einzuführen. Laut dem Arbeitsministerium waren im Jahr 2013 im Iran 90 Prozent aller Arbeitsverträge befristet. ZeitarbeiterInnen sind im Iran nicht versichert.

Insgesamt verloren in den vergangenen neun Monaten in Isfahan 127 Arbeiter ihr Leben. Das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahr.

2013 kamen landesweit rund 1.800 ArbeitnehmerInnen im Iran durch Unfälle am Arbeitsplatz ums Leben. Mehr als die Hälfte der Todesfälle geschehen auf Baustellen, durch Abstürze, Stromschläge oder Zusammenstöße mit schweren Gegenständen. Iranische Gewerkschaften kritisieren seit Jahren sowohl mangelnde Sicherheitsvorkehrungen an Arbeitsplätzen wie auch die fehlende Sicherheitskleidung für bestimmte Berufe wie etwa im Baugewerbe.

(fh)