Ansare Hizbullah will Zutritt von Frauen in Sportstadien verhindern

Die Anhänger der ultrakonservativen iranischen Organisation Ansare Hizbullah und die Ayatollah-Erevani-Hochschule für Theologie haben die iranische Bevölkerung dazu aufgefordert, sich vor dem Azadi-Stadion zu versammeln, um den Zutritt von Frauen in die Sportstätte zu verhindern. Die Zeitung Iran veröffentlichte am Dienstag Auszüge aus einem entsprechenden Aufruf. Bevor sich „Prostitution und die Anwesenheit unmoralischer Frauen in dem Stadion legimitieren, müssen wir uns mit aller Härte dagegenstellen“, so die Verfasser des Schreibens.

Am 19. Juni wird in dem Teheraner Stadion im Rahmen der Volleyball-Weltligaspiele das US-amerikanische Volleyball-Nationalteam gegen das iranische antreten. Zuvor hatte die iranische Vizepräsidentin für Frauenangelegenheiten, Shahindokht Molawardi, angekündigt, dass Frauen in diesem Jahr der Zutritt ins Stadion bewilligt würde. Die Meldung wurde vom Sportministerium jedoch nicht bestätigt. Später sagte Molawardi, es könne nur eine geringe Anzahl weiblicher Zuschauerinnen das Spiel sehen.

Seit der islamischen Revolution im Iran vor 36 Jahren sind die Türen der Fußballstadien für Frauen verschlossen. Die Proteste gegen dieses Verbot spitzten sich zu, als die Machthaber im vergangenen Jahr weiblichen Zuschauerinnen auch den Zutritt zu den Spielen der der Volleyball-Weltliga verboten.

(fh)