Ansare Hizbullah warnt vor Gedenkfeier

Die Anhänger der „Ansare Hizbullah“ haben die Verantwortlichen der iranischen Provinz Golestan aufgefordert, ihre Einladung an den Geistlichen Akbar Nateq Nuri sowie an Hassan Khomeini, Enkelkind des verstorbenen Ayatollah Ruhollah Khomeini, zu einer Gedenkfeier zurückzunehmen. Der offene Brief wurde auf der Webseite „Golestan-e Ma“ veröffentlicht. Die Gedenkfeier sollte den Opfer eines Flugzeugabsturzes vom Mai 2001 gelten. Unter ihnen befanden sich auch einige Parlamentarier der nordiranischen Provinz Golestan. Angesichts der bevorstehenden Parlaments- und Expertenratswahlen im Februar nächsten Jahres dürften diejenen, die dabei kandidieren wollen, solche Veranstaltungen nicht zu ihren Gunsten nutzen, so die Verfasser des Schreibens. Ansonsten drohe die gleiche Situation wie kürzlich in der Stadt Schiraz, heißt es weiter in dem Schreiben.

Damit beziehen sich die „Ansare Hizbullah“ auf einen Vorfall von Anfang März. Damals war der Parlamentarier Ali Motahari nach Shiraz geflogen, um dort eine Rede zu halten. Nach seiner Ankunft am Flughafen wurde Motaharis Auto von Dutzenden Männern auf Motorrädern mit Bausteinen und Pfeffergas attackiert. Der Abgeordnete kritisierte später das „gleichgültige Verhalten der Beamten“ und forderte die Regierung auf, das Vorkommnis zu untersuchen. Anschließend soll es iranischen Medien zufolge zwar einige Verhaftungen gegeben haben. Doch die Identität der Festgenommenen wurde bis heute nicht bekannt gegeben.

Die Anhänger der „Ansare Hizbullah“, auf Deutsch „Helfer der Gottespartei“, gehören zum ultrakonservativen Lager im Iran. Außerdem gilt die Organisation als größte ideologische und finanzielle Unterstützerin der libanesischen Hisbollah im Iran.

(fh)